Das „Loggmittel“ — WLAN in den Stationen und Fahrzeugen der BVG
Seit 2019 stattet die BVG neben den U‑Bahnhöfen auch ihre Busflotte mit dem Service aus und erweitert das Gesamtangebot kontinuierlich.
Tag und Nacht sind die gelben Fahrzeuge der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in Berlin unterwegs. In der Hauptstadt nutzen rund 1 Milliarde Fahrgäste jährlich das vielseitige Angebot von Deutschlands größtem Verkehrsbetrieb. Über die 173 U‑Bahnhöfe verteilt, steigen jährlich etwa 580 Millionen Fahrgäste in die Züge der BVG ein oder um.
In den Jahren 2015 und 2016 wurden die U‑Bahnhöfe dabei sukzessive mit kostenfreien WLAN-Hotspots für die Pendler und Besucher der Stadt ausgestattet. Seitdem sind die Nutzerzahlen des BVG Wi-Fi an den U‑Bahn-Stationen stetig gestiegen und bewegen sich aktuellmonatlich im zweistelligen Millionenbereich. Auch in den Fahrzeugen erfreut sich das WLAN großer Beliebtheit. Seit 2019 stattet die BVG ihre Busflotte mit dem Service aus und erweitert das Gesamtangebot auch in den neuesten Angeboten wie z. B. dem Ridesharing „BerlKönig“ oder an den Mobilitätshubs „Jelbi“ kontinuierlich. So verbreitet sich das BVG Wi-Fi, in das sich Pendler und Reisende immer wieder kostenfrei einloggen können, zunehmend in Berlin.
Warum WLAN?
Als 2015 WLAN bei ÖPNV-Unternehmen noch eher als ungewöhnlich galt, hat die BVG mit der europaweiten Ausschreibung ihres öffentlichen WLANs neue Wege für die Fahrgäste eingeschlagen. Erklärtes Ziel war es nicht nur, mit dem WLAN einen zusätzlichen Komfort für die Fahrgäste zu bieten, vielmehr sollte sich das WLAN in die immer vielfältiger werdenden digitalen Serviceangebote der Berliner Verkehrsbetriebe einreihen. Hierzu zählen bei der BVG Smartphone-Apps mit Fahrinformationen in Echtzeit, Mobilitätsangeboten im Stadtgebiet und der Möglichkeit digitale Tickets zu erwerben ebenso wie die kontinuierliche Erneuerung der Flotte. Die Anforderungen an das WLAN-Angebot waren deshalb von Anfang an auf mögliche Erweiterungen ausgelegt. So wurde mit der Forderung eines Roamings zwischen den U‑Bahnhöfen und der automatischen Verbindung der Fahrgäste mit dem angebotenen Netz zwei wichtige Bausteine für den aktuellen und zukünftigen Fahrgastkomfort gefordert.
An den öffentlichen Hotspots musste ein Jugendschutzfilter aktiviert werden und die verfügbaren Bandbreiten sollten einfach und fair auf alle Nutzer verteilt werden. Die BVG sah dabei von vornherein nicht nur die Vorteile für die Nutzer, sondern ebenso die Möglichkeit mit Eigenwerbung auf den Login-Seiten der Hotspots wichtige Produkte, wie die eigene Ticket-App, direkt in den Fokus der Fahrgäste zu stellen.
Einfach, sicher und flexibel
Die BVG hat sich nach der Ausschreibung für die Ausstattung der U‑Bahnhöfe mit dem WLAN-Service von HOTSPLOTS, einem Berliner WLAN-Service-Provider, entschieden. HOTSPLOTS betreibt heute mehr als 17.000 Hotspot-Standorte europaweit, darunter stationäre Standorte wie die BVG U‑Bahnhöfe, aber auch eine steigende Anzahl von mobilen Hotspots in Bussen und Bahnen des ÖPNV.
Mit den WLAN-Services von HOTSPLOTS werden die Anforderungen der BVG in vollem Umfang erfüllt. Die Nutzung des BVG Wi-Fi ist für die Fahrgäste einfach und ohne jegliche Registrierung mit persönlichen Daten möglich: Über einen Login-Button bestätigen die Fahrgäste die Nutzungsbedingungen und loggen sich so nur mit einem Klick direkt in den WLAN-Hotspot ein. Die Nutzungszeit oder das Datenvolumen wird beim Angebot der BVG nicht limitiert.
Sobald ein Endgerät einmal mit dem Hotspot verbunden ist, verbindet es sich am nächsten U‑Bahnhof, beim Umsteigen oder beim Warten auf die Bahn zur Rückfahrt automatisch wieder. Dieser Auto-Login ist für die Fahrgäste der BVG auf sieben Tage angelegt. Das heißt konkret, wenn ein Pendler jeden Tag oder mehrfach in einer Woche den WLAN-Service nutzt, bekommt er die Login-Seite mit den Nutzungsbedingungen tatsächlich erst nach sieben Tagen ohne jegliche Verbindung zu den BVG Hotspots wieder angezeigt. Diese Komfort-Funktion in Verbindung mit einem Berlin-weiten Roaming über alle U‑Bahn-Stationen, Busse und Mobilitätshubs der BVG ermöglicht das Surfen im BVG Wi-Fi ohne Einschränkungen.
Die Nutzerdaten des öffentlichen WLAN-Hotspots werden über hochverfügbare, redundante HOTSPLOTS Appliance XL als Gateways von den U‑Bahnstationen aus ins Internet geleitet. Mittels des durch HOTSPLOTS entwickelten VPN-Protokolls wird die verfügbare Bandbreite des WLANs in den Fahrzeugen fair verteilt und die Ausnutzung des LTE-Datenvolumens wird optimiert.
HOTSPLOTS ist als WLAN-Service-Provider für die BVG der Dienstleister, über den Auskünfte an Behörden u. a. zu rechtlichen Anfragen beispielsweise bei missbräuchlicher Nutzung der Hotspots, erteilt werden. Auch nach dem Wegfall der Störerhaftung ist die rechtliche Absicherung von öffentlichen Hotspots weiter ein wichtiges Thema. So ist Missbrauch eines WLAN-Hotspot im strafrechtlichen Sinn (z. B. Verbreitung von Hasskommentaren) kein Fall, der unter die Störerhaftung fallen würde. Mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist auch die datenschutzrechtliche Sicherung eines öffentlichen WLAN in den Vordergrund gerückt. HOTSPLOTS steht hier mit seinem Service sowohl für Datensparsamkeit bei der Speicherung als auch für die Einhaltung der Löschfristen. Die Bearbeitung von Auskunftsanfragen der Endnutzer erfolgt ebenso über den Service-Provider.
Von der Station in die Fahrzeuge
Der Rund-Um-Service von HOTSPLOTS mit den vielfältigen technischen Möglichkeiten und dem flexiblen Angebot für die Fahrgäste hat in den U‑Bahnhöfen stationär vollkommen überzeugt. Ende 2018 wurde deshalb mit der Ausweitung des Angebots auf die Busse der BVG begonnen.
Nach der Anlaufphase mit 30 Bussen fahren Mitte 2019 bereits etwa 300 Busse auf den hoch frequentierten Strecken in der Berliner Innenstadt mit dem WLAN-Angebot an Bord. Hier ist selbstverständlich, dass die gleichen Anforderungen wie an das stationäre WLAN gestellt werden. Alle mobilen Hotspots sind entsprechend Teil des BVG-Roamings und der Auto-Login greift auf den Endgeräten, egal ob ein Fahrgast in einem der Busse unterwegs ist, oder an einer Station auf die U‑Bahn wartet.
Mobilität verändert sich. Deshalb testet auch die BVG zunehmend neue Angebote. Zu nennen ist hier der Ridesharing-Service „BerlKönig“ und die Mobilitätshubs „Jelbi“. An letzteren kann zwischen den Sharing-Fahrzeugen unterschiedlicher Anbieter gewechselt werden. Hier stehen nicht nur Leihfahrräder oder Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung, auch der Umstieg in Bus, Straßenbahn und U‑Bahn ist schnell und einfach möglich. Alle Mobilitätsangebote sind eng miteinander verknüpft. Mobilitätsdienstleister sind per App aktiv und die Zielgruppe ist online. Da ist der weitere Ausbau der kostenfreien Hotspots von den Bahnhöfen über die Busse bis hin zu Straßenbahnen und Ridesharing als Service für die Fahrgäste der BVG eine logische Konsequenz.
Lesen Sie den kompletten Artikel im PDF (Auszug “Regionalverkehr” Ausgabe 6/2019). Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift “Regionalverkehr”.